Diabetes bei Katzen

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Diabetes kommt auch bei Katzen vor - © depositphotos.com @ kikkerdirk

Neben uns Menschen können auch Säugetiere an Diabetes erkranken. Katzen sind hiervon besonders häufig betroffen. In den folgenden Zeilen haben wir alle wichtigen Informationen zur Verbreitung, der Diagnose und den Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes bei Katzen zusammengestellt.

Diabetes Mellitus: Die Zuckerkrankheit bei Katzen

Diabetes wird bei der Katze, ebenso wie beim Menschen, auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet. Die Erkrankung beschreibt eine übermäßige Konzentration von Glukose (Zucker) im Urin sowie im Blutkreislauf. Der fachlich korrekte Begriff für Diabetes ist „Diabetes mellitus“.

In der Regel wird der Blutzucker (Blutglukose) mithilfe von Insulin in den Zellen aufgenommen, von wo aus es zur Energiegewinnung verwendet wird. Bei gesunden Katzen wird der Glukosegehalt im Blut hierdurch in einem stabilen und normalen Bereich gehalten.

Die sogenannten Inselzellen der Bauchspeicheldrüse sind für die Bildung und Ausschüttung von Insulin zuständig. Ist eine Katze an Diabetes erkrankt, kann der Körper des Tieres keine ausreichenden Insulinmengen produzieren, sodass ein Insulinmangel vorherrscht, oder er kann aus verschiedenen Gründen nicht auf das Insulin reagieren, was als Insulinresistenz bezeichnet wird. Der Glukosespiegel im Blut steigt hierdurch enorm stark an und führt letzten Endes zu den Symptomen, die Besitzer von erkrankten Tieren beobachten können.

Die verschiedenen Formen von Diabetes mellitus bei Katzen

Bei Diabetes wird zwischen drei verschiedenen Typen unterschieden:

Diabetes Typ-1

Hier herrscht ein absoluter Insulinmangel vor, weil die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin bildet, um den Glukosegehalt im Blut zu regeln. Die Zellen, die für die Produktion von Insulin zuständig sind, gehen hier unwiederbringlich verloren. Bei Katzen kommt Typ-1 Diabetes eher selten vor.

Diabetes Typ-2

Die häufigste Form von Diabetes ist Typ-2. Sie tritt auf, wenn eine Insulinresistenz vorliegt, der Körper also nicht mehr auf das Insulin anspricht. In der Frühphase der Erkrankung kann es unter Umständen sogar zu einem erhöhten Insulinspiegel kommen, weil der Körper auf den ansteigenden Blutzuckerwert mit einer erhöhten Insulinproduktion reagiert. In der Folge sind die Insulin-produzierenden Zellen überlastet, sodass es wieder zu einem Rückgang und so zu einem Mangel an Insulin kommt.

Diabetes Typ-3

Typ-3 ist eine spezielle Form von Diabetes, bei der die Erkrankung als Folge einer anderen Krankheit auftritt. So können beispielsweise Katzen an Diabetes Typ-3 erkranken, bei denen eine Erkrankung der Pankreas vorliegt oder die unter bestimmten hormonellen Krankheiten leiden.

Symptome bei Diabetes mellitus

Glukose wird für die Energiegewinnung benötigt. Da eine an Diabetes erkrankte Katze den eigenen Glukosehaushalt nicht mehr regulieren kann, wirkt das Tier antriebslos und schwach.

Durch eine erhöhte Futteraufnahme versucht das Tier diesen Mangel auszugleichen. Der Körper kann allerdings die aufgenommene Energie nur unzureichend verwerten, sodass die Katze trotz der vermehrten Nahrungsaufnahme unter starkem Gewichtsverlust leidet.

Kann die Glukose nicht in die Zellen gelangen, wird die Katze unwiderruflich einen erhöhten Blutzuckerwert aufweisen. Da es zu einer vermehrten Glukoseausschüttung in den Urin kommt, kann sich dies auch in vermehrtem Urinieren verdeutlichen. Um wiederum diesen vermehrten Flüssigkeitsverlust ausgleichen zu können, wird die Katze mehr als sonst trinken.

Es besteht die Gefahr, dass sich der hohe Blutzuckerwert auch auf den Organismus negativ auswirkt und es zum Absterben von wichtigen Zellen kommt. Die Folge können unter anderem Gefäß- und Nervenschädigungen sein.

Auch ein „plantigrader“ Gang ist bei Katzen mit Diabetes nicht selten. Das Tier tritt hierbei anstatt auf den Pfoten auf den Sprunggelenken auf.

Zusammengefasst können die folgenden Symptome bei Diabetes erkrankten Katzen auftreten:

 

  • Vermehrter Durst und vermehrte Futteraufnahme
  • vermehrter Urinabsatz
  • Gewichtsverlust
  • Schwäche und Abgeschlagenheit

 

Treten bei der Katze die oben genannten Symptome auf, kann der Tierarzt durch einige kleine Tests feststellen, ob es sich tatsächlich um Diabetes mellitus handelt. In der regel wird hierzu eine Urin- und Blutuntersuchung durchgeführt, wodurch die erhöhte Glukosekonzentration im Blut nachgewiesen werden kann.

Die Therapie bei Diabetes

Trotz Diabetes kann eine Katze mit der richtigen Therapie ein langes und glückliches Leben führen. Es stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, wobei der Tierarzt stets über sämtliche Behandlungsmöglichkeiten in einem ersten Gespräch aufklären wird. In der Regel wird als Therapie jedoch eine Kombination aus Diätfuttermittel und zugeführtem Insulin empfohlen.

Die Tiere werden mit länger wirkenden Insulinen behandelt, weil diese die Symptome der Erkrankung effektiver kontrollieren.

Weil Insulin nicht oral verabreicht werden kann, ist die Katze auf eine subkutane (unter die Haut) Injektion angewiesen.

Katzen mit Diabetes werden anfangs meist mit einer relativ niedrigen Dosis behandelt, damit der Organismus sich besser an die neuartige Therapie gewöhnen kann. Erst nach und nach wird die Insulinmenge gesteigert und dem individuellen Bedarf angepasst.

Der Bedarf an Insulin kann sich im Laufe der Zeit durchaus verändern, beispielsweise weil eine Ernährungsumstellung erfolgt ist. Die Therapie muss deshalb regelmäßig durch Blutzuckermessungen angepasst werden. Eine Anpassung der Menge sollte nie ohne Absprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen.

Zusätzlich zur subkutanen Insulin-Injektion muss auch die Ernährung der Katze entsprechend angepasst werden, denn die Insulinwirkung wird vom Gewicht des Tieres beeinflusst. So stellt Übergewicht einen erheblichen Risikofaktor für Diabetes dar und kann auch auf die Wirkung des Insulins Einfluss nehmen. Sollte die Katze an Übergewicht leiden, ist es sinnvoll, den Tierarzt zurate zu ziehen, um eventuell gemeinsam einen Ernährungsplan zu erstellen. So kann das Idealgewicht langsam und nachhaltig erreicht werden. Diabetiker sollten grundsätzlich eine proteinreiche, kohlenhydratarme Ernährung bevorzugen.

Auch der Zeitpunkt der Fütterung hat großen Einfluss auf eine effektive Therapie. Erst wenn die zuckerkranke Katze bereits einen Teil ihres Tagesbedarfs an Futter zu sich genommen hat, sollte die Insulin-Injektion erfolgen. Der Rest des Futters kann über den Tag verteilt verabreicht werden, insofern aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht.

Diabetes bei Katzen: Welche Tipps sollten Tierbesitzer einhalten?

  1. Es ist wichtig, dass sich der Tierhalter an die vom Tierarzt verordnete Insulin-Menge hält und eine Verabreichung von einer geübten Person ausgeführt wird.
  2. Sollte es versehentlich zu einer Überdosierung gekommen sein, muss sofort der Tierarzt verständigt werden.
  3. Der Ernährungsplan bildet eine wichtige Grundlage und muss strikt eingehalten werden.
  4. Ein stabiler Tagesablauf und konstante Fütterungszeiten sind ebenfalls sehr hilfreich.
  5. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt sollten stets eingehalten werden , auch nachdem das Tier bereits erfolgreich eingestellt wurde. Die Untersuchungstermine dienen zur Dokumentation von Fortschritten und die verabreichte Dosis kann ggfs. den aktuellen Lebensgewohnheiten der Katze angepasst werden.