Die Hundeschule

Hundetraining mit einem Welpen
Foto: marketingmama via Twenty20

Hundeerziehung kann doch nicht so schwer sein, oder? – Der Umstand, dass es immer mehr Hundeschulen gibt, spricht jedoch eine völlig andere Sprache. Denn zur Hundeerziehung gehört deutlich mehr, als dem Hund nur Sitz und Platz beizubringen. Umfangreiches Fachwissen und individuelle Erziehungsberatung findet man eben nur in einer Hundeschule. Und für den Hund ist der Besuch der Hundeschule allein schon aufgrund des regelmäßigen Sozialkontaktes äußerst sinnvoll. Denn nur so kann er die innerartliche Kommunikation lernen. Wer seinen Hund liebt, erzieht ihn also nach Möglichkeit in einer Hundeschule.

Hundeerziehung unter Anleitung

 In einer Hundeschule werden Hundehalter:innen unter Aufsicht dazu angeleitet, ihren Hunden etwas beizubringen. Das können Kommandos aber auch allgemeine Verhaltensweisen sein. Insgesamt hilft der Besuch in der Hundeschule, dass die Menschen ihre Hunde besser verstehen und wissen, wie sie sie erziehen können. Das Kursangebot einer Hundeschule orientiert sich dabei an den Entwicklungsstadien eines Hundes. Typischerweise zieht ein Welpe neu in eine Familie ein. Welpenbesitzer:innen haben andere Erziehungsthemen, als jemand, der einen bereits erwachsenen Hund adoptiert. Daher werden auch spezielle Welpen- bzw. allgemeine Erziehungskurse in einer Hundeschule angeboten.

Der Welpenkurs: Im Welpenkurs sind die Hunde alle zwischen 3 und 5-6 Monaten alt. Manche Hunde entwickeln sich schneller als andere und können dann auch schon früher in den nächsten Kurs wechseln. Daher gibt es hier keine strengen Altersgrenzen. Die Hundetrainer:innen beurteilen eher die individuelle Entwicklung und den Lernstand des Hundes und ordnen ihn dann dementsprechend in einen Kurs ein. Im Welpenkurs werden die ersten Kommandos gelernt. Besonders wichtig ist zu dem Zeitpunkt in der Entwicklung des Hundes der Sozialkontakt zu Artgenossen. Deshalb dürfen die Hunde in einem Welpenkurs auch noch viel miteinander spielen, toben und kuscheln. Aktive Phasen werden bewusst mit Ruhephasen abgewechselt. Die Hundehalter:innen dürfen zu jeder Zeit Fragen stellen, z.B. zum Thema Stubenreinheit.

Der Junghundekurs: Sobald ein Hund etwa ein halbes Jahr alt ist, beginnt bei den meisten die Hundepubertät. In dieser Zeit stellt sich hormonell im Hundekörper viel um. Die Hunde haben nun andere Bedürfnisse. In einem Junghundekurs sollen erste Kommandos gefestigt werden und neue, deutlich schwierigere Kommandos erlernt werden. Dabei berücksichtigen die Hundetrainer:innen aber auch immer die individuellen Probleme, wenn beispielsweise ein junger Rüde Liebeskummer wegen der läufigen Nachbarshündin hat und sich deshalb nur schwer konzentrieren kann. Hier wird den Besitzern erklärt, dass sie in diesen Phasen auch nachsichtig mit ihrem Hund sein sollten. Die Junghunde-Zeit ist die Zeit, in der am einfühlsamsten aber auch am konsequentesten mit dem Hund umgegangen werden sollte. Auch diesen Umgang lernen die Hundehalter:innen im Junghundekurs.

Der allgemeine Erziehungskurs: Für erwachsene Hunde bieten Hundeschulen auch immer allgemeine Erziehungskurse an. Diese Kurse haben, im Gegensatz zu den Welpen- und Junghundekursen, weniger einen klaren Trainingsplan. Die Hundetrainer:innen gehen hier eher auf individuelle Erziehungs- und Verhaltensprobleme ein. Die Gruppen sind nun auch nicht mehr so fest, das heißt, dass es deutlich mehr Durchmischung bei den Teilnehmer:innen gibt.

Darum ist der Besuch bei der Hundeschule sinnvoll

 Eine Hundeschule ist der perfekte Ort, um in einem geschützten Rahmen das 1×1 der Hundeerziehung zu erlernen. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Hund einige Kommandos und gehorchen erlernt. Auch wir Menschen müssen viel lernen. Besonders wichtig ist es, zu verstehen, wie man mit Hunden ohne Missverständnisse kommuniziert, wie Hunde lernen und wie sie untereinander kommunizieren. Hunde und Menschen lernen in einer Hundeschule vieles über Sozialverhalten und Lerntheorie. Außerdem trifft man auf Menschen, die ähnliche Probleme mit ihren Hunden haben. Sich mit Personen auszutauschen, die die Probleme nachvollziehen können, fühlt sich auch einfach mal gut an. Unter der fachkundigen Anleitung und Beobachtung von zertifizierten Hundetrainer:innen lernen Mensch und Hund alles, was für ein entspanntes Zusammenleben notwendig ist. Schließlich gibt es immer Situationen, in denen das Tier blind vertrauen und hören muss. Sei es in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Ausflügen mit dem Rad oder auch im Urlaub mit Hund.

Merkmale guter Hundeschulen

 Auf der Suche nach einer Hundeschule sollte man besonders auf eine Sache achten: Die offizielle Zertifizierung der Trainer:innen durch die Tierärztekammer. Zwar bieten noch nicht alle Tierärztekammern in Deutschland eine entsprechende Prüfung mit Zertifizierung an, allerdings steht es jedem Hundetrainer und jeder Hundetrainerin frei, in einem anderen Bundesland eine entsprechende Prüfung abzulegen. Die Prüfung wird unter dem Beisein entsprechender Amtstierärzte durchgeführt, die die Interessen der Tierärztekammern vertreten. Haben Hundetrainer:innen so eine Zertifizierung kann man sich sicher sein, dass sie eine umfangreiche Fach-Ausbildung genossen haben. Übrigens müssen sich Hundetrainer:innen mit Zertifikat jährlich in einem gewissen Umfang weiterbilden, um die Zertifizierung zu behalten.

Online-Hundeschule als Alternative

 Mangelt es am eigenen Wohnort an klassischen Hundeschulen oder ist der Besuch einfach nicht mit dem eigenen Alltag zu vereinbaren gibt es auch Alternativen, wie man trotz dessen qualitativ hochwertige Erziehungsberatung bekommen kann. Die Rede ist von Online-Hundeschulen. Genau wie bei klassischen Hundeschulen sollten die Trainer:innen eine offizielle Zertifizierung durch die Tierärztekammer besitzen. Mit den Inhalten einer Online-Hundeschule kann man wann und wo man will mit der Hundeerziehung starten. Ein großer Vorteil ist, dass die Inhalte dauerhaft verfügbar sind und auch immer wieder angesehen werden können. Individuelle Beratung ist meist ebenfalls inklusive. Die Kosten für eine Online-Hundeschule liegen meist etwas unter denen einer klassischen Hundeschule. Allerdings muss man sich hier selbst um den so wichtigen Sozialkontakt unter Hunden kümmern, denn diesen kann die Online-Hundeschule nicht bieten.