Hamster als Haustiere

Hamster mit Gemüse

Eines der bekanntesten und beliebtesten Haustiere ist und bleibt der Hamster, der für viele jedoch das Gleiche wie ein Goldhamster ist. Dabei gibt es neben den Mittelhamstern auch noch die Zwerghamster oder die in Europa wild lebenden Feldhamster, die jedoch als Haustiere untypisch sind. Doch im Wesen ähneln sich all diese Hamster, die zu den Wühlern gehören. Sie leben in unterirdischen Bauten, in denen sie die Sommerhitze überstehen und für den Winter ein Vorratslager anlegen. Einige Hamsterarten wie der Goldhamster sind in freier Natur dämmerungsaktiv und suchen sonst in der Nacht nach Futter. Wer selber nicht früh ins Bett geht, für den können Hamster die passenden Haustiere sein.

Die meisten Hamster leben in Regionen, in denen es nur wenig Nahrung gibt. Sie stehen damit in direkter Konkurrenz zu anderen Hamstern und bekämpfen diese, wenn nicht gerade Paarungszeit ist. Die Einzelgänger legen Reviere an und verteidigen diese erbittert. In Menschenhand ist der Hamsterkäfig solch ein Revier. Mehrere Hamster können also nur in verschiedenen oder in sehr großen Hamsterkäfigen gehalten werden. Die Gruppenhaltung sollte aber höchstens bei weniger aggressiven Hamsterarten, gleichgeschlechtlichen Tieren und nur bei Hamstern gewagt werden, die sich seit Kindertagen kennen. Hamster werden 1,5 bis 3 Jahre alt.

Am besten und sichersten ist es, immer nur einen Hamster zu halten. Dann macht es nichts, die Geschlechter zu verwechseln und die Tiere können sich garantiert nicht vermehren. Für  lange Zeit stammten alle Haustier-Goldhamster (viele Millionen Tiere) von einem „ausgebuddeltem“ Muttertier mit ihren Jungtieren ab. (Von diesen überlebte jedoch nur ein Weibchen mit drei Brüdern.) Deswegen ist sehr darauf zu achten, dass die eigenen Hamster sich nicht vermehren oder frühzeitig nach Geschlechtern getrennt werden. Wegen dieses und weiterer Details ist es sehr wichtig, sich zuerst gründlich in die Hamsterhaltung einzulesen, und erst dann den Hamsterkäfig und danach den Hamster aus Hamsternothilfen oder von erfahrenen Züchtern zu erstehen.

Der Hamsterkäfig

Für Goldhamster wird ein Mindestmaß für Hamsterkäfige von 50x50x100 cm (BxHxL), für Zwerghamster von 40x40x80 cm empfohlen. Größer ist jedoch besser, da die Einrichtung samt der Futterstellen auch ihren Platz finden müssen. Vielfach wird mit Ebenen gearbeitet, um mehr Fläche zu erhalten. Doch ein Kriterium sollen alle Hamsterkäfige erfüllen: Eine tiefe Bodenwanne!

Hamster haben stark ausgeprägte Instinkte und wollen Gänge und Höhlen buddeln. Deswegen wird ein für Hamster geeignetes Holzspänestreu in den Hamsterkäfig gegeben, um dieses richtig fest zu drücken. Für Zwerghamster wäre eine Füllhöhe von wenigstens 20, für Mittelhamster von wenigstens 30 cm gut, etwas weniger reicht zur Not ebenfalls.

Wenn die Tiere eifrig buddeln, dann könnten schwere Gegenstände die Gänge und mit Pech die Hamster eindrücken. Das darf nicht passieren. Deswegen können schwere Einrichtungsgegenstände auf stabilen Stelzen montiert werden, es kann eine Ebene im Hamsterkäfig befestigt oder zur Not aufgelegt werden oder die Elemente werden an den Käfigseiten befestigt.

Die Einrichtung

Verschiedene Elemente sind für den Hamsterkäfig unentbehrlich. Als Basis soll es ein Mehrkammerhaus für Hamster geben, doch insgesamt wenigstens zwei Hamsterhäuser. Hierhin kann der Hamster sich zurückziehen und schlafen. Neben dem Hamsterhaus ist auch eine Hamstertoilette für die allgemeine Hygiene sehr wichtig. Nager suchen sich meist Ecken, weswegen eine Ecktoilette zu empfehlen ist. Diese kann mit Toilettensand befüllt werden, der gelegentlich gewechselt werden soll. Es ist allerdings vorher noch die richtige Stelle im Hamsterkäfig für die Ecktoilette zu finden. Teils wird diese an die vom Hamster Toilettenstelle gestellt, aber abgelehnt.

Neben dem Haus und der Toilette ist das Hamsterrad ein wichtiges Kernelement. Kritiker erklären, dass einige Hamster vom Laufen regelrecht süchtig werden und man die Tiere besser regelmäßig in einen großen Auslauf gibt. In diesem können sie auch Frischfutter erhalten, welches sie nicht hamstern sollen. Wenn der eigene Hamster zu intensiv im Hamsterrad läuft, dann soll es nur stundenweise im Hamsterkäfig stehen. Sehr wichtig ist, dass der Durchmesser groß genug ist, damit das Tier sich nicht entgegengesetzt zu seiner Körperkrümmung verkrümmt.

Ein weiteres wichtiges Kernelement im Hamsterkäfig ist das Sandbad. Es soll mit feinem Chinchilla-Sand gefüllt werden, nicht mit anderem Sand, der die empfindlichen Pfoten verletzt. Der feine Sand hilft den Tieren bei der Hygiene, Schädlingsabwehr und Entspannung.

Nun fehlen noch die Futternäpfe und eine Tränke. Es kann eine Nippeltränke sein, die über einer flachen Tränke hängt, damit keine Feuchtigkeit in das Einstreu kommt. Die Futternäpfe sollen nur dosiert gefüllt werden, damit die Tiere nicht zu viel hamstern. Dennoch müssen diese immer auch ein wenig Futter hamstern dürfen. Viele Hamsterhalter verstreuen einen Teil vom grobkörnigen Futter im Käfig, damit die Hamster sich wie in freier Natur bewegen müssen. Das wirkt der Verfettung und Diabetes Typ 2 entgegen.

Die optionale Einrichtung

Neben den Kernelementen sollen noch einige weitere Einrichtungselemente in den Hamsterkäfig. Ob Spielhäuser, Klettermöglichkeiten, Stege und Röhren in den oberen Ebenen oder auch Erlebnisfutter an Futterleinen, der Hamsterhalter hat viele Möglichkeiten. Es ist jedoch wichtig, dass keine Elemente aus dem Garten oder dem Wald verwendet werden, die vielleicht Kleintiere und Parasiten mit in den Hamsterkäfig bringen.

Zu beachten

Hamster sind Nagetiere und nagen deswegen an ganz verschiedenen Materialien. Kunststoffelemente oder andere ungesunde Materialien, die zum Nagen einladen könnten, sollen also gar nicht erst in den Hamsterkäfig. Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Gitterabstand für Mittelhamster bei 8 bis 12 und für Zwerghamster eher bei 6 bis 10 mm liegt, damit es zu keinen Verletzungen kommt und die Tiere klettern können.

Weiterhin darf immer nur das passende und vor allem zuckerfreie Fertigfutter für Hamster verwendet werden. Goldhamster haben einen etwas anderen Bedarf als einige Zwerghamsterarten, die zugleich zu Diabetes neigen. Das bedeutet, dass der Halter einmalig ein gutes Futter auswählt und dann nachkauft. Wenn keine tierischen Eiweiße enthalten sind, soll er seinen Hamstern alle paar Tage ein paar getrocknete Mehlwürmer geben. Außerdem sollen Hamster immer auch etwas Frischfutter in Form von Gemüse und Obst erhalten, welches jedoch nicht zu viel Fruchtzucker enthalten darf.

Hamster dürfen allerhöchstens in Ausnahmefällen geweckt werden, da sie ihre Ruhezeiten benötigen. Zudem soll der Halter sich in der Anfangszeit für die Eingewöhnung etwas mehr Zeit nehmen und darf die Tiere dabei nicht verängstigen oder stressen. Bei Sommerhitze soll der Hamsterkäfig an einer kühlen Stelle stehen. Im Winter darf es jedoch nicht zu kühl werden, da Hamster ansonsten in eine tödliche Winterstarre verfallen. Eigentlich halten sie einen Winterschlaf, doch in Gefangenschaft sinken die Temperaturen nicht weit genug oder das Umfeld würde nicht stimmen. Wenn die Hamster bei Kälte erstarren, sollen sie umgehend an einen wärmeren Ort gestellt werden. Knapp 20 bis 25° Celsius sind gute Temperaturen für Hamster und ihre Halter.

Mit der Zeit können Hamster zahm und zutraulich werden sowie es interessant ist, sie zu beobachten. Das macht sie für alle „Spätmenschen“ zum perfekten Haustier.