Innereien für den Hund?

Fleischtheke mit Innereien
Fleisch ist für den Hund wichtig - Foto: Dragonfly666 / depositphotos.com

Wer sich online über BARF-Pläne oder Tipps dazu informierten möchte, wird oft lesen, dass Hundehalter Innereien oft aufgrund ihrer Haptik, Optik und des Geruches ablehnen. Manchmal steht auch das Gerücht im Raum, dass Innereien eher minderwertig sind. Dabei wird meistens nicht beachtet, dass diese unbedingt den Speiseplan von Hunden bereichern sollten.

Denn es handelt sich bei Innereien um wichtige Nährstofflieferanten, die über besonders viele Vitamine und Mineralien verfügen. Wer sein Tier mit einem vollumfänglichen Konzept ernähren möchte, sollte auf jeden Fall Innereien für den Hund füttern, um eine Komplett-Versorgung sicherzustellen.

Innereien für den Hund – nährstoffreich und gesund

Für die optimale Ernährung der Hunde stehen unterschiedliche Organe zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um Herz und Lunge, Leber und Milz sowie Nieren. Da jedes Organ für sich einzigartig ist, bietet es auch entsprechende Nährstoffe, die jeder Hund aufnehmen sollte. Allerdings stellen sich hierzu noch die Fragen „Was soll jeweils genau gefüttert werden?“ und „Wie viel Innereien soll der Hund bekommen?“, um eine ausgewogene Versorgung sicherzustellen.

Wichtig ist auch, dass bei einer Nassfutter-Fütterung beachtet wird, dass das jeweilige Hundefutter ausreichend Innereien für den Hund enthält. Bei Unsicherheiten ist die Nachfrage beim Hersteller empfehlenswert. Alternativ können natürlich Innereien extra dazu gefüttert werden, damit die Ernährung für den Hund komplett ist. Hierbei muss allerdings das Nassfutter der täglichen Futterration abgezogen werden, damit der Vierbeiner nicht überfüttert wird und unkontrolliert zunimmt.

Darf ich meinem Hund Innereien geben?

In manchen Ratgebern und Büchern wird auf eine 80-10-10 Regel hingewiesen. Diese geht auf den Wolf als typisches Beutetier zurück und besagt, dass sich deren Nahrung aus 80 Prozent Muskelfleisch, 10 Prozent Innereien und 10 Prozent Knochen zusammensetzt. So sollte auch mit BARF gefüttert werden.

Dies unterliegt allerdings einem Irrtum. Denn fast kein Wildtier verfügt über 80 Prozent reine Fleischmasse. Die Zusammensetzung liegt meistens bei etwa 50 Prozent purem Muskelfleisch, circa 25 Prozent Innereien, 10 Prozent Knochen sowie ungefähr 15 Prozent Haut. Somit lässt sich sagen, dass lediglich 10 Prozent Innereien auf lange Sicht beim Füttern zu Nährstoffmangel bei Hunden führt.

Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass manche Hunde bei zu viel Innereien eventuell während der Anfangszeit mit Durchfall oder weichem Kot reagieren können. Ist das Tier in Sachen Ernährung sensibel, sollten rund 15 Prozent Innereien für den Hund als Richtwert gelten, um den Organismus zu schonen.

Kann ich meinem Hund Innereien geben?

Innereien besitzen im Vergleich mit Muskelfleisch deutlich mehr Vitamine und Mineralstoffe. Damit die Versorgung des Tieres optimal ausfällt, sollte die Ernährung alle zur Verfügung stehenden Innereien miteinbeziehen. Jedes einzelne Organ bietet mit seiner individuellen und einzigartigen Zusammensetzung eine wertvolle Nährstoffzufuhr.

Ein besonderes Organ ist beispielsweise die Rinderleber. Sie verfügt über hohe konzentrierte Mengen Eisen und Phosphor. Die Rinderleber besitzt dagegen beeindruckende Mengen Kalium. In Rindernieren befindet sich hauptsächlich Selen. Auch wenn es um Vitamine geht, liefern Innereien für den Hund mehr als Muskelfleisch. Vitamin A, Folsäure und Vitamin B12 findet sich in großen Menge in der Rinderleber. Das Rinderherz punktet besonders durch Vitamin E.

Die unterschiedlichen Vor-/Nachteile mancher Organe sowie die insgesamt hohe Komplexität der gesamten Nährstoffe erfordert, dass weder Muskelfleisch noch Innereien für den Hund einzeln gefüttert werden. Es bedarf stets der kompletten Bandbreite in einem BARF-Plan, um dem Hund alle Vitamine und lebenswichtigen Nährstoffe zuzuführen.

Wo kaufe ich Innereien für den Hund?

Hundehalter sollten grundsätzlich hochwertiges Fleisch wie auch Innereien für ihr Tier kaufen. Heutzutage sind Schwermetalle und Schadstoffe, Medikamente und Umweltgifte eine Gefahr fürs Schlachtvieh und somit auch für das Fleisch der Haustiere. Deshalb sollten unter anderem Innereien für den Hund, Muskelfleisch und Ähnliches aus einer naturgetreuen wie auch artgerechten Tierhaltung stammen. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine schädlichen Inhaltsstoffe vorhanden sind.

Dies gilt im Allgemeinen auch für die Ernährung der Menschen. Denn nur auf diese Weise lässt sich die Gesundheit erhalten. Schlachttiere dürfen dafür unter keinen Umständen mit Medikamenten, Umweltgiften und Ähnlichem belastet sein. Fleisch von Tieren, die eine natürliche Fütterung erhalten haben und artgerecht gehalten wurden, ist für Hunde und Menschen essenziell.