Hunde sind, ebenso wie Freigänger-Katzen dafür bekannt, Zecken wie ein Magnet anzuziehen. Und gerade im Sommer, wenn unsere geliebten Vierbeiner mal wieder gleich mehrere Zecken nach Hause bringen, kommt der eine oder andere Hundebesitzer auf die Idee, diese nicht sofort zu entfernen oder, im schlimmsten Fall, sogar ganz drin zu lassen.
Auch wenn die kleinen Biester normalerweise von alleine abfallen, wenn sie sich erst einmal mit Blut randvoll gesaugt haben, so ist es doch eine dumme Entscheidung, die Zecken beim Hund nicht zu entfernen.
Jede Zecke trägt verschiedene Erreger in sich und wer eine Zecke entdeckt, sollte diese sofort entfernen. Nur so wird eine Ansteckung des Hundes mit gefährlichen Infektionskrankheiten vermieden.
Wo kommen die Zecken her?
Zecken findet man hauptsächlich in Gräsern, Büschen und Sträuchern. Sie warten darauf, vom Tier (aber auch Menschen – Zecken sind da nicht wählerisch) abgestreift zu werden.
Zecken lieben warme Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit, weswegen sie besonders häufig an schwülen Sommertagen, bzw. direkt nach einem Regen aktiv sind.
Sobald es kühler wird, werden die Zecken inaktiv. Ab ca. 7 Grad Celsius und darunter suchen sie Schutz (z.B. unter Laub) und fallen in eine Art Winterstarre.
Es stimmt übrigens nicht, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen. Das ist schlichtweg eine überholte Annahme, die sich als falsch erwiesen hat.
Was ist das gefährlich an einer Zecke?
Zecken beißen sich am Hund fest und beginnen, sein Blut zu saugen. Dieses Saugen des Blutes ist für den Hund eigentlich völlig ungefährlich.
Leider gehen bei diesem Vorgang des Blutsaugens verschiedene Krankheitserreger auf das Tier über und gelangen direkt in die Blutbahn und den Organismus.
Folgende Krankheiten (in alphabetischer Reihenfolge) können Zecken an den Vierbeiner weitergeben:
- Anaplasmose
- Babesiose
- Borreliose
- Ehrlichiose
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Aber wie entfernt man Zecken richtig?
Es sind viele Mythen über Zecken im Umlauf, aber eine stimmt ganz bestimmt: bleibt der Kopf der Zecke stecken, so können Viren und Bakterien weiter ungebremst in den Blutkreislauf des Hundes gelangen.
Übrigens nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen. Eine unschöne Vorstellung. Deshalb gilt: eine Zecke im Körper deines Lieblings sollte umgehend entfernt werden.
Wichtig: durch vermeintliche totsichere Hilfsmittel, die du von Freunden, Bekannten oder aus dem Internet genannt bekommen hast, kannst du vieles noch schlimmer machen.
Öl, Klebstoff, Nagellack, Alkohol und andere Hilfsmittel bringen die Zecke in der Regel zum Erbrechen. Die Folge ist, dass sich noch viel mehr Krankheitserreger in der Wunde verteilen.
Das gleiche Problem entsteht, wenn die Zecke zerdrückt wird. Dabei drückst du praktisch die Erreger direkt in die Wunde.
Das Entfernen
Zum Entfernen der Zecke benötigst du eines von drei Hilfsmitteln: die Zeckenzange (wird am häufigsten eingesetzt), eine Zeckenschlinge oder einen Zeckenstift.
Allen gemein ist, dass du die Zecke immer direkt an der Haut heraushebeln solltest.
Mit der Zeckenzange kannst du die Zecke leicht hin und her drehen und gleichzeitig nach oben ziehen.
Mit der Zeckenschlinge greifst du, wiederum möglichst nah an der Haut, um die Zecke und ziehst dann die Schlinge zu. Nun wird die Zecke senkrecht nach oben gezogen.
Die zwei „Gabeln“ des Zeckenstiftes schiebst du, wiederum möglichst nah an der Haut, links und rechts an der Zecke vorbei, so dass diese sich dazwischen befindet. Durch ein vorsichtiges Weiterschieben, drückst du die Zecke aus der Haut heraus.
Übrigens: die manchmal eingesetzte Zeckenkarte gegen Zecken beim Hund, funktioniert genau wie der Zeckenstift.
Zecke draußen – alles gut?
Ist die Zecke erst einmal aus der Haut deines vierbeinigen Lieblings entfernt, so ist das Wichtigste erledigt. Allerdings empfiehlt sich eine Desinfektion der Biss-Stelle, damit sich nichts entzündet und die auf der Wunde verbleibenden Bakterien und Viren abgetötet werden.
Wichtig: Bitte verwende immer ein spezielles Desinfektionsmittel für Hunde. Die Mittel für Menschen sind nicht für den besten Freund des Menschen geeignet. Am Ende des Artikels empfehlen wir dir Hunde-Desinfektionsmittel.
Und sollten sich in den Wochen nach dem Zeckenbiss beim Hund Rötungen, Fieber, Durchfall, Erbrechen oder andere Symptome zeigen, gehst du bitte direkt zum Tierarzt.